Wenn ein Ehepaar nach 25 gemeinsamen Jahren die erste magische Schallgrenze einer Ehe durchbricht, gilt es natürlich diesen Meilenstein ausgiebig zu feiern. Über die Jahre haben sich in Deutschland die unterschiedlichsten Bräuche zur Silberhochzeit entwickelt. Ein jedes Silberpaar hat dabei die Wahl zwischen romantischen, lustigen, geselligen oder auch ganz feierlichen Traditionen, die das gemeinsame Glück gebührend zelebrieren.
Polterabend vor dem 25. Hochzeitstag
Fast jeder kennt die Tradition eines Polterabends am Vorabend einer Hochzeit, dessen Gepolter böse Geister vertreiben und so dem Paar eine glückliche Ehe bescheren soll. Da aber 25 Jahre eine lange Zeit sind, spricht nichts dagegen den Geisterschutz zur Silberhochzeit zu erneuern. Traditionell wird auch dieser am Abend vor der eigentlichen Silberhochzeit von Freunden, Verwandten oder sogar den eigenen Kindern organisiert. Was man dafür braucht:
- Geschirr zum Poltern
- Essen und Getränke
- je nach der Größe der Feier sind auch Spiele, Sketche, Musik und Reden möglich
Allerdings müssen die so emsig geschaffenen Scherben gemäß des Brauches auch wieder vom Ehepaar weggekehrt werden. Diese Tradition eignet sich also nur, wenn das Silberpaar je nach Alter noch über ausreichend Tatkraft verfügt.
- Tipp: Alternativ gibt es speziell für die Silberhochzeit auch den Brauch, statt Geschirr silbernes Inventar, zum Beispiel Besteck, aus dem Fenster zu werfen.
Traditioneller Türschmuck in Grün und Silber
Ausgehend von dem sogenannten Ehrenkranz aus grünen Zweigen, roten Tüchern und Silberschmuck wird bei diesem Brauch die Eingangstür oder auch die gesamte Wohnung des Silberpaares von den Liebsten dekoriert. Ähnlich wie bei einem Polterabend revanchiert sich das gefeierte Paar, indem es mit allen feierlich auf das Jubiläum anstößt. Möglich für die Dekoration sind zum Beispiel:
- je nach Region Tannenzweige, Buchsbaum oder Eichenlaub
- großer Tannenkranz mit der Zahl 25
- rote Tücher
- silberne Schleifen, Rosen und Girlanden
- zwei Tannen (zu beiden Seiten der Haustür)
- kleinere Kränze z. B. für Briefkästen und Türklopfer
Da hier eigentlich „nur“ in gemütlicher Runde gefeiert wird, ist dieser Brauch ideal für partyfreudige Ehepaare. Für sie gibt es schließlich nichts Schöneres, als das gemeinsame Glück mit allen Liebsten zu teilen. Auslöser für diese Tradition ist die Symbolkraft von Grün (ewige Treue) und der Assoziation von Silber zur Silberhochzeit selbst. Die roten Tücher sollen zudem böse Geister und Hexen vertreiben.
Die Silberhochzeitsreise
Dieser Brauch ist vor allem für Paare geeignet, die anlässlich der 25 gemeinsamen Jahre hauptsächlich miteinander, also in trauter Zweisamkeit feiern wollen. Natürlich kann die Reise aber auch im Anschluss an einen zweiten Polterabend oder die Feier angetreten werden, wenn man auf nichts verzichten möchte. Sobald man die folgenden Dinge vorrätig hat, kann es losgehen:
- Zeit
- Lust
- Geld
Je nachdem ob man eher der gemeinsamen Zeit gedenken oder lieber zu zweit ganz neue Erfahrungen machen möchte, kann die Art der Reise ausgewählt werden. Möglich sind sowohl Länder, die man schon immer einmal erleben wollte, als auch zweite Flitterwochen im selben Land wie damals. Sehr schön für religiöse Ehepaare ist auch eine Wallfahrt, die von vielen Pfarrgemeinden angeboten wird.
Das Eheversprechen erneuern
Während nahezu alle Kirchen einen Dankesgottesdienst mit Erneuerung des Gelübdes anbieten, ist diese Art der „zweiten“ Hochzeitsfeier noch nicht in allen Standesämtern möglich. Alle Paare, die dennoch viel Wert auf feierliche Erneuerung zur Silberhochzeit legen, können mit einer freien Zeremonie, ganz wie bei einer freien Trauung, alle eigenen Wünsche frei von kirchlichen Traditionen verwirklichen. Je nach der Art des zweiten Versprechens benötigt man dafür:
- die Einwilligung des jeweiligen Gemeindepfarrers
- die Zusage eines Standesamtes
- einen freien Theologen und den perfekten Ort
- Ideen für die Gestaltung (z.B. ein Liebesgedicht)